Bei der IMOT in München

High Heels, Quads, Klamotten und ja, auch Motorräder. Zu Besuch bei der IMOT.

[Bild: Triumph Scrambler XE | motorradblog.de]

Die IMOT kenne ich mittlerweile recht gut und insofern habe ich eine klare Vorstellung davon, was zu erwarten ist. Eine im Vergleich eher beschauliche Veranstaltung mit Jahrmarktflair und altbekannten Namen.

Überrascht worden sind wir bislang noch nicht. Dieses Mal steht eigentlich nur eine Sache auf unserem Programm: die Triumph Scrambler XE. Wir setzen die Engländer also ans Ende unserer Wanderung durch die Hallen und lassen uns langsam durch das Gewühl treiben.

KTM hat dieses Jahr besonderen Zulauf. Irgendwo zwischen den dicken Menschentrauben steckt die 790 Adventure R. Meine Frau kämpft sich durch, aber der Funke springt nicht über. Die technischen Daten sind nicht nur vielversprechend. Aber, ja, hm, das Design.

Zwischen den Platzhirschen stecken ab und zu wirklich interessante Anbieter technischer Lösungen. Aber nicht selten stehen sie da allein. Unter den Besuchern fehlen offenbar die Schrauber. Die zahlreichen Klamottenstände finden hingegen Zulauf.

Wir stolpern über Royal Enfield und ich verliebe mich in die Classic 500. Weshalb, kann ich gar nicht genau sagen. Vielleicht wegen der unkomplizierten Atmosphäre an dem winzigen Stand. Zwei Motorräder. Fertig. So mag ich es. Jedenfalls muss eine Probefahrt für die anstehende Saison eingeplant werden.

Motorradverein gegen High Heels

Weiter geht es. Der Hausmeister hat wohl vergessen, die im Weg stehenden Quads wegzuräumen. Wir drücken uns schnell vorbei und navigieren in die kleinen Zimmerchen im zweiten Stock. Hier landen wir bei den Jungs der Biker Union. Verzweiflung liegt in der Luft. Es sind halt keine Vertriebsprofis, sondern Motorradfahrer, die ihre Freizeit für diese Messe opfern. Wahrscheinlich vergeblich.

Denn jegliche Aufmerksamkeit wird vom Nachbarstand absorbiert. Einem, ja tatsächlich, in Österreich beheimateten Puff – pardon – „Wellness-FKK-Sauna-Club“. Ein Mädel in Stilettos verteilt Gutscheine im Wert von 15 Euro. Kein Wunder, dass ein Motorradverein in so einer Gemengelage keinen Nachwuchs ansprechen wird.

Ziel erreicht

Nachwuchsprobleme scheint auch der gewohnt laute Stand von Harley Davidson zu haben. Obwohl ich den Eindruck habe, dass insgesamt viele junge Besucher unterwegs sind, drücken wir hier den Altersdurchschnitt rapide nach unten. Und wir sind über 40.

Dann endlich Triumph. Wir halten uns nicht lange mit der mittlerweile fast schon unübersichtlichen Produktpalette auf, sondern steuern die Scrambler direkt an. Ein Prachtstück! Mehr ist dazu nicht zu sagen. Punkt.

Auf dem Weg nach draußen dann der eigentliche Höhepunkt des Tages. Vor uns rutschen einem Messejäger in den Zwanzigern vier Bordellgutscheine aus der Tasche. Ihm schießt das Blut ins Gesicht, er sammelt sie aber dennoch tapfer vom Boden auf.

Diese kleine Episode versöhnt uns mit den Quads und all den anderen Dingen, die auf einer Motorradmesse und einem Eintrittspreis von 16 Euro eher fehl am Platz sind. Der Besuch hat sich gelohnt.

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1 Comment

  1. 15 euro Gutscheine fürn FKK Club? Geil! Ob die Damen dafür mal meine nackte Rappelkiste (naked bike, neudeutsch) einseifen? LIEBEn Gruß rudi rüpel

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